Nach jahrzehntelanger Unterdrückung durch das arabisch-nationalistische Baath-Regime gelang es den syrischen KurdInnen im Windschatten des Aufstands gegen das Regime 2012, den Großteil ihrer Siedlungsgebiete zu übernehmen. Seither entwickelt sich in den drei kurdischen Enklaven im Norden Syriens nach der Etablierung der Region Kurdistan im Irak ein zweiter kurdischer Para-Staat. Mit der Entwicklung des Aufstandes zum Bürgerkrieg und dem wachsenden Einfluss jihadistischer Gruppen ist jedoch die Sicherheitslage in Rojava (»West-Kurdistan«), wie Syrisch-Kurdistan von den KurdInnen selbst genannt wird, zunehmend prekär geworden. Der Politikwissenschaftler Thomas Schmidinger, der Syrisch-Kurdistan mehrmals bereiste und zuletzt 2014 in Rojava forschte, gibt einen aktuellen Einblick über eine Region zwischen Revolution und Bürgerkrieg.
Eine Veranstaltung des Planerladen e.V., Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW, Auslandsgesellschaft e.V., Bezent e.V. und Migrantinnenverein Dortmund e.V.
Eintritt: 3 ¤
27.01.2015 um 19 Uhr in der Auslandsgesellschaft NRW, Steinstr. 48, 44147 Dortmund, im großen Saal, 3. Ebende
Über den Autor
Thomas Schmidinger ist Politikwissenschafter sowie Kultur- und Sozialanthropologe. Er lehrt an der Universität Wien und an der Fachhochschule Vorarlberg und ist Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft zur Förderung der Kurdologie/Europäisches Zentrum für kurdische Studien. Seit 1999 bereiste er alle Teile Kurdistans, sowohl für verschiedene Feldforschungen als auch als Vorstandsmitglied der in Kurdistan aktiven Hilfsorganisation LeEZA (Liga für emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit).