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Die Nordstadt als soziales und räumliches Handlungsfeld

Die Nordstadt ist ein innenstadtnaher traditioneller Arbeiterstadtteil und als gründerzeitliches Erweiterungsgebiet des alten Stadtkerns von Dortmund "hinter'm Bahnhof" entstanden.

Seit Mitte der 80er Jahre sind die kommunalen Stadterneuerungs-Aktivitäten zur Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen in der Dortmunder Nordstadt intensiviert worden. Im Rahmen des Städtebaulichen Nordstadtprogramms wurden zunächst durch Wohnumfeldverbesserung, Verkehrsberuhigung und gebäudebezogene Maßnahmen die städtebaulichen Defizite angegangen. Ergänzt wurde dies seit Beginn der 90er Jahre durch das Sozialpädagogische Nordstadtprogramm und das Schulische Nordstadtprogramm, insbesondere für die Zielgruppe Kinder/Jugendliche, sowie verschiedene weitere Aktivitäten im sozialen Bereich.

Die Dortmunder Nordstadt wird seitens des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Programms "Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf" gefördert und gehört zur Kulisse des Bund-Länderprogramms "Soziale Stadt". Bis 2008 werden in der Nordstadt zudem Maßnahmen im Rahmen des EU-Programms URBAN II gefördert. Alle diese Programme setzen zur Erneuerung des Stadtteils von ihrem konzeptionellen Anspruch her insbesondere auf die Verknüpfung von baulichen, sozialen und ökonomischen Maßnahmen sowie auf die Beteiligung und Aktivierung der Stadtteilbevölkerung und der lokalen Trägerstrukturen.

Nordstadtfakten

  • 330 ha Fläche (ohne Industrieflächen)
  • knapp 55.000 Einwohner
  • ca. 43 % MigrantInnen
  • Arbeitslosenquote 25-30 %
  • Sozialhilfeempfänger 18,9 %

"Probleme" und "Konflikte"

  • Einkommensschwache Haushalte mit geringer Kaufkraft,
  • kleine und unterdurchschnittlich ausgestattete Wohnungen (Instandhaltungsmängel und Modernisierungsbedarfe),
  • benachteiligende Wohnumfeldbedingungen (Industrie- und Verkehrsimmissionen, Freiraumdefizite, städtebauliche Mängel etc.,
  • schlechtes Eigen- und Außenimage (Stigmatisierung)
  • sichtbare residentielle Segregation von Migranten-Haushalten,
  • hohe Fluktuationsraten (Abwanderung deutscher wie ausländischer mittelschichtiger Haushalte),
  • viele kinderreiche Familien müssen mit großer Enge in den Wohnungen (weniger als 28qm/Kopf) Vorlieb nehmen,
  • der Nutzungsdruck auf die wohnungs- und quartiersnahen Freiräume ist groß, die Nutzungs- und Aufenthaltsqualität aber häufig eher dürftig,
  • durch die zunehmende Differenzierung und Heterogenisierung der Nordstadtbevölkerung ergeben sich vielfältige Anpassungs- und Verständigungsbedarfe,
  • der hohe Anteil an MigrantInnen leistet der Ethnisierung von Konfliktsituationen Vorschub.

"Ressourcen" und "Potenziale"

  • City-naher Wohnstandort mit guter verkehrlicher Anbindung,
  • differenziertes privates Versorgungsangebot mit kultureller Vielfalt,
  • etablierte Struktur an privaten und öffentlichen Trägern im sozialen und kulturellen Bereich (z.T. mit eigenen Ressourcen und hoher Professionalität),
  • entwickelte und erprobte Kooperations- und Vernetzungsstruktur,
  • ausgeprägte und eingeübte Toleranz gegenüber Einwanderern,
  • vielfältige Entwicklungspotentiale (Flächen, Gebäude, Migranten-Ökonomie etc.)